TON. DER GRUNDSTOFF DER KERAMIK.

Töpferware
Farbige Brenneigenschaften, poröser Scherben (Bau- und Gartenkeramik, Geschirr, Ofenkacheln).

Terrakotta
Porös, rot, unglasierte Irdenware, farbiger Ton, porös, weniger hart als Steinzeug.

Fayencen
Farbiger Scherben, hell deckende Grundglasur, mit Malerei.

Steingut
Heller Scherben, weniger anfällig gegen Verziehen (Gebrauchsgeschirr, Sanitär und Kunstkeramik, Fliesen).

Steinzeug
Naturfarbener, dichter Scherben (Geschirr, Kunstkeramik, Rohre und Säuregefäße).

Porzellan
Weiße, gänzlich verglaste und häufig durchscheinende Ware.

Ausdehnungskoeffizient (AK/WAK)
Der Ausdehnungskoeffizient gibt in 100.000-stel Meter die negative Ausdehnung pro ein Grad Erhöhung an.

Feuerfestigkeit
Ein geringer Quarzanteil (Cristobalit) im Scherben ist Grundvoraussetzung für eine feuerfeste Keramik. Aus diesem Grund sind Porzellan und völlig gesinterte Keramik selten feuerfest, da Quarz enthalten ist.

Fluor
Fluor ist ein reaktionsfreudiges Element, das in geringer Konzentration in Tonen enthalten ist. Der Anteil ist allerdings so niedrig, dass es nicht als Gefahrstoff eingestuft wird. Wegen des Fluors werden stellenweise Abluftführungen für keramische Brennöfen vorgeschrieben. Gesetzlich sind Abluftleitungen nur notwendig, wenn Gefahrenstoffe gebrannt werden.

Frost
Allgemein sollten Rohmassen immer frostsicher gelagert werden. Allerdings sind Massen, die Frost ausgesetzt waren deswegen nicht unbrauchbar. Die Masse gewinnt dadurch sogar an Plastizität. Der Nachteil ist allerdings, dass die Massen völlig neu durchgeknetet oder durch einen Tonscheider gegeben werden müssen. Als frostsichere Keramik bezeichnet man Scherben, die absolut dicht gebrannt sind.

Lagerung
Die Massen lassen sich in der Regel über einen längeren Zeitraum problemlos lagern. Im Idealfall in einem dunkleren Raum bei ca. 5-15° C. Umso geringer die Lichteinwirkung, desto geringer die Algenbildung. Die Algenbildung ist gesundheitlich völlig unbedenklich und auch für die Massen nicht schädlich.

Max. Brenntemperatur
Die maximale Brenntemperatur der Massen wird für Oxidierende Brände in keramischen Elektroöfen angegeben.

Schamotte
Im Allgemeinen wird Schamotte verwendet, um der Masse Stabilität und Halt zu geben. Die Schamottkörner gibt es in verschiedenen Farben und Durchmesser. Weiße Schamotte sind am brennstabilsten. Schamotte können bis zu einem Durchmesser von 1mm noch gut gedreht werden. Die Schamotte verleiht den Massen Stand und Stabilität. Plattenmassen werden mit einem hohen Schamottanteil (40-50%) angemischt, so wird sichergestellt, dass sich auch dünne Objekte (wie Kacheln) nicht verziehen können. Die normalen Aufbaumassen sowie fein schamottierter Drehton werden Anteile von 20-30% beigemischt.

Algen
Durch UV-Strahlung kann es in den Massen zu Algenbildung kommen. Die Algen sind gesundheitlich völlig unbedenklich und machen lediglich einen unschönen optischen Eindruck. Da Tonmassen zu 99% anorganisch sind, können sie nicht schimmeln. Ausnahme ist Paperclay, der   durch die Zugabe von Zellulose (organisch) Schimmel bilden kann.

Schwindung
Man unterscheidet zwischen zwei Arten der Schwindung: Trocken- und Brennschwindung, ausgedrückt in Prozent bezogen auf die Gesamtgröße. Die Trockenschwindung gibt an wieviel der Scherben beim Trocknen schrumpft. Die Brennschwindung entsprechend im Brennverfahren. Mit steigender Brenntemparatur steigt auch prozentual die Brennschwindung.

Sinterung
Als Sintern bzw. Sinterung bezeichnet den Vorgang des Verdichtens und Verfestigens der keramischen Masse durch hohe Wärmebehandlung, also dem Brennen. Die Sintergrenze bezeichnet den Temperaturbereich ab welchem je nach Zusammensetzung der Rohmasse die Verschmelzung, also die Auflösung der kristallinen Struktur und somit die Verglasung beginnt. Die genaue Brenntemperatur hängt von der Zusammensetzung der Masse ab. Kurz gesagt: Sintern bedeutet, dass der Scherben verglast ist.

Wasseraufnahme
Die Wasseraufnahme in Prozent gibt an, wieviel Wasser sich im Verhältnis zum Gesamtvolumen im Scherben einlagern kann. Bis zu einer Wasseraufnahme von ca. 2,5% spricht man von einem wasserdichten Scherben. Glasuren könne die Wasseraufnahme des Scherbens verringern, können in der Regel einen Scherben aber nicht absolut wasserundurchlässig machen.

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